Musik-Streaming im Jahr 2020

Das Jahr 2020 befindet sich mitten im Endspurt. Auch wenn 2020 mit Corona Einschnitte in unseren Alltag bereit hielt, wie wir es noch vor wenigen Monaten nicht für möglich gehalten haben, ist dennoch auch etwas positives anzumerken:

Streamingdienste.

Der Segen „Spotify“

Ja genau ihr lest richtig. Spotify, Apple Music, Amazon Unlimited, Napster und wie sie alle heißen. 

Für mich als unbekannten Künstler, ohne Label und Vertrieb im Rücken war der Gedanke von Menschen in Australien bis Zypern gehört zu werden ehr abwegig. Wie sollte denn eine CD von mir den Weg in einen CD-Player am anderen Ende der Welt finden?

Aber durch den bereits in den letzen Jahren eingesetzten Boom der Streamingdienste und gerade die Entwicklung im Jahr 2020 macht genau dies nun Möglich.

Mit Spotify und Co. verdiene ich (leider) kein großes Geld, aber wenn ich regelmäßig in meine Künstler-Statistiken schaue, und sehe, dass beispielsweise die aktuelle Single „Arcade“ inzwischen knapp 65.000 mal (Stand 21.11.2020) gestreamt wurde und dies in einer Vielzahl von Ländern, dann ist das weit mehr als ich mir noch vor wenigen Jahren erträumt habe.

Dank Spotify und Co. geht meine Musik von München in die ganze Welt, ohne Vertriebsnetz, ohne hohe Produktionskosten und mit einer noch nie dagewesenen (potenziellen) Reichweite.

Nun gilt es diese Reichweite auszubauen – mit dir, für dich.

Und der Hörer?

Auch für die Hörer von Musik war es wohl noch nie so einfach all seine Lieblingsmusik in guter Soundqualität überallhin mitnehmen zu können. Die Preise der Premium-Abos sind ja (verglichen mit beispielsweise TV-Abos) ehr moderat. 

Und wann hatte man die Möglichkeit Musik wirklich einfach zu entdecken? Youtube hatte im Jahr 2005 den Grundstein dieser „(R)Evolution“ gelegt, als plötzlich Musik(-Videos) gab wann immer man als Hörer es wollte.

Die Soundqualität wär aber – wenn wir mal ehrlich sind – ehr mies. Auch die MP3 Player waren ehr umständlich – verglichen mit den heutigen Smartphone-Apps.

Ich bin persönlich auch in der Rolle des Hörer unglaublich happy und immer auf der Suche nach neuer noch unbekannter Musik auf Spotify – und ich hoffe das machen noch mehr so.

Der Fluch „Spotify“

Keine Medaille ohne eine zweite Seite. Zum einen ist das „Payout“ für den Künstler sehr gering, gerade beim Klassenprimus Spotify. Es dürfte inzwischen kein Geheimnis mehr sein, dass Streams eines nicht Premium-Accounts keine Vergütung für den Künstler bringen, Premium-Streams ab einer bestimmten Laufzeit des Tracks ca. 0,003 Cent „wert“ sind.

Da man als Künstler seine Musik weder direkt bei Spotify „hochladen“ kann, noch direkt mit Spotify abrechnen kann, verdient an diesem fürstlichen Betrag auch noch ein Dritter – der Distributor – mit.

Ein anderer Aspekt ist die „Bubble“. Spotify will natürlich dem Hörer ein möglichst gutes Hörerlebnis beschaffen und analysiert daher das Hörverhalten seiner Nutzer. Für die Künstler ist als das „Weiter-skippen“ sehr schmerzhaft. Werden Tracks geskippt, erkennt der Algorithmus diese für „nicht hörenswert“ und es folgt offensichtlich ein verdrängen.

Gleiches gilt für Tracks die einem gewissen Schema „F“ nicht folgen. So ist inzwischen bei Vocal-Tracks „spotify-optimiert“ der Chorus bereits nach 30 Sekunden Laufzeit zu hören.

Bei meinen Tracks ist nach 30 Sekunden das Intro meist noch nicht abgeschlossen.

Nicht vergessen dürfen wir natürlich auch die Plattenläden die massiv unter dem Streamingangebot leiden – hier muss ich mich auch an die eigene Nase fassen und gestehen, dass ich den Optimal Record Store auch schon lange nicht mehr besucht hab.

In diesem Sinne wird es interessant sein, die Entwicklung weiter zu beobachten und solange freu ich mich über jeden Stream und jedes Follow meiner Spotify-Künstler Page

Everywhere is Sound

Fluch oder Segen? Heutzutage ist es quasi an jedem Ort möglich, mit einfachen Mitteln Musik zu produzieren. Gleichzeitig ist die Verfügbarkeit von Musik gerade in den letzten Jahren dank Streaming- und Downloadanbietern wie Spotify oder Napster explosionsartig gestiegen – und das fast kostenlos.

Musik jederzeit kostenlos downloaden und hören

Mit Softwarelösungen wie Logic Pro X oder Steinbergs Cubase steckt nun in jedem mittelgut ausgerüsteten Laptop ein Homestudio. Nachdem die Musik auch nur noch selten auf den dicken Boxen im Wohnzimmer vom Konsumenten angehört wird, ist es inzwischen auch wichtiger, dass der Sound auf den Apple AirPods satt ist. Das Arrangement muss also nicht mehr durch Finessen im Extremfrequenzbereich der HiFi Anlagen überzeugen.

Der Komponist – heute bezeichnet er sich dann meist als „Produzent“, kann also wieder mit seinem Medium der Wahl von klassischem Notenpapier und Füllfederhalter oder eben dem Laptop auf der Wiese am Waldrand sitzen und die nächsten „Klassiker“ komponieren.

Vielleicht werden dann in 100 Jahren in einem Opernhaus wieder romantische Stücke von Bushido, Avicii und Co. aufgeführt und man erzählt sich Geschichten wie die Stücke „komponiert“ wurden, ganz so wie heute bei Mozart, Strauß und Co.

Back to the nature – auch in der Musik.

 

Jetzt Musik von DJ MG auf Spotify kostenlos streamen.